
Der Raum
Kunst & Raum
Ein Wohnraum, durchdrungen von der leisen Sprache der Erinnerung – und von Wänden, die selbst erzählen. Nicht bloß Umhüllung, sondern Gemälde aus Farbe, Struktur und Zeit.
Die Wände atmen Töne: ein gedämpftes Ocker, das an spätsommerliche Felder erinnert; ein tiefes Blau, das nach Abendstunden schmeckt; ein zartes Rosé, das den Duft vergangener Frühlinge trägt. Farben, nicht gewählt – sondern gefühlt.
Tapeten, wie gewebte Geschichten – rau wie das gelebte Leben, sanft wie eine vergessene Melodie. Licht streicht darüber wie ein Pinsel, hebt Linien hervor, versenkt andere in Schatten. So entstehen Wände, die mehr sind als Fläche – sie sind Speicher des Moments, Echo der Erinnerung.
An ihnen lehnt ein Erbstück, hängt ein gerahmter Brief, steht ein Tisch mit Spuren von Lachen und Rotwein. Alles verbindet sich – das Farbenspiel der Wände, das raue Flüstern der Tapete, die stillen Gegenstände, die bleiben.
Die Architektur wird Kulisse für das Unausgesprochene. Für Wärme, Geschichte und Geborgenheit.
Und dann geschieht das Entscheidende: Der Mensch tritt ein – und verliert sich nicht, sondern wird gefunden. In einem Gefühl von Ankommen, das keine Sprache kennt, nur Stille.
Ich gestalte Räume seit vielen Jahren. Nicht als bloße Hülle, sondern als Ausdruck des Innersten. Der Wohnraum ist für mich heilig – ein Ort, an dem Stille spricht und Licht heilend wirkt. Er ist Rückzugsort und Inspirationsquelle zugleich, Spiegel des Selbst und Leinwand für das Leben.
Jeder Raum trägt ein Herz – und meine Aufgabe ist es, seinen Rhythmus hörbar zu machen.



